Ausstellung von Hugo Hilpmann, geboren 2002 in Greiz
Vernissage am 09. Oktober 2025, 18 Uhr
Finissage am 30. November 2025, 18 Uhr
coloridoTREFF, Dittrichplatz 8, 08523 Plauen
36 Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Mauer und dem Eisernen Vorhang verklären
faschistische Kräfte in Deutschland den Mut der DDR-Bürger*innen, indem sie die aktuellen
freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland mit der Diktatur der SED
und ihrem Staats- und Parteiapparat gleichsetzen und sich dabei als Heilsbringer inszenieren. Vor
allem sind es westdeutsche Politiker*innen, die sich in Ostdeutschland wählen lassen und diese
Gleichstellung als Legitimation ihres „Protestes“ nutzen.
Auf der Suche nach den Ursprüngen der friedlichen Revolution im Herbst 1989 begibt sich Hugo
Hilpmann (*2002 in Greiz) in der Arbeit „Revolution: Erster Teil. Chronologie eines vergessenen
Aufstandes. Plauen 1989-1990“ nach Plauen. Als Anfang Oktober Sonderzüge mit Prager
Botschaftsflüchtlingen durch den Oberer Bahnhof rollten, machten sich erste Plauener Bürger*innen
ihrer Wut Luft. Der Oberer Bahnhof glich einer abgeriegelten Festung. Am 7.10. entlud sich die
Stimmung auf dem Theater- und Otto-Grotewohl-Platz. Es kam zum Einsatz zweier Löschfahrzeuge
der Feuerwehr auf Demonstrierende, Steine flogen und die Bereitschaftspolizei schlug auf die
Demonstrant*innen ein.
Die Bilder aus Plauen bleiben im kollektiven Gedächtnis, aufgrund der Abwesenheit westlicher
Fernsehteams und Reporter*innen, sowie der Stützung der späteren Forschung und Vermittlung auf
die Bilder aus Leipzig, Berlin und Dresden, aus. Hugo Hilpmann untersucht die entstandene
Bilderlosigkeit, indem er die Demonstrationsroute und Orte von Schlüsselmomenten in Plauen
aufsucht und mit Bildern der Staatssicherheit und zweier Plauener Fotograf*innen aus dem Jahre
1989 kombiniert. Parallel dazu zeichnet er die einzelnen Stationen der Revolution in Form eines
stilisierten Zeitstrahls nach. Durch gezieltes nicht-kombinieren des Zeitstrahls und der Bilder entsteht
ein offenes Archiv, welches neben der Beschäftigung mit den historischen Ereignissen mit Aspekten
von Bedeutungsbildung, Wahrnehmung und der Kombination aus selektivem Wissen und
kollektivem Gedächtnis spielt und gleichzeitig zum Dialog einlädt.
18.00 Uhr Ausstellungseröffnung
18.30 Uhr Film „BIS AN DIE GRENZEN“
19.15 Uhr Offene NACH-DENK-RUNDE
Finissage am 19. November 2025, 18 Uhr
coloridoTREFF, Dittrichplatz 8, 08523 Plauen
mit einem Dokumentarfilm n.N
Post expires at 4:18p.m. on Sonntag November 30th, 2025